Hoch motivierte Jugend beim Erste-Hilfe-Tag
Auf die rund 40 teilnehmenden Kinder und Jugendlichen aus dem ganzen Kreis warteten spannende Notfälle und vielseitige Stationen - kein Wunder das alle Gruppen hochmotiviert bei der Sache waren. Sie konnten heute ihr Erste-Hilfe-Können unter Beweis stellen und ausweiten und hatten nebenbei eine Menge Spaß.
Schon zum zweiten Mal in Folge hat sich das Carlo-Schmid-Gymnasium Tübingen als hervorragender Gastgeber für den Erste-Hilfe-Tag des Jugendrotkreuzes erwiesen: In fünf Klassenzimmern sowie im Pausenhof galt es neben Brandverletzungen und Kopfplatzwunden auch einen Verkehrsunfall mit echtem Auto zu absolvieren. Die Teilnehmenden konnten bereits bekanntes Erste-Hilfe-Wissen aus ihren Schulsani-Ausbildungen oder aus den JRK-Gruppenstunden anwenden und noch den ein oder anderen Tipp der Gruppenleitungen und Ausbildungskräfte mitnehmen.
Besonders gut kam wie immer die Notfalldarstellung an: Sowohl die schlimme Brandverletzung mit nässenden Blasen als auch die Kopfplatzwunde wurde unter Anleitung von den Kindern und Jugendlichen selbst geschminkt und die zugehörigen Notfallszenarien mit viel Kreativität und Ernsthaftigkeit in Szene gesetzt und gespielt. Bei solchen Aufgaben haben die Gruppen zukünftig einen großen Vorteil: An einer Station konnte sich jede Gruppe ein eigenes Requisiten-Set für realistische Notfalldarstellung zusammenstellen. Zum Beispiel wurde aus Müsli und Kakao eine schmackhafte Möglichkeit zubereitet, realitätsnahe Kunstkotze herzustellen. Auch wurde Brausepulver für das Nachahmen von Verätzungen eingeapckt, Kohle für Verbrennungen zerrieben und Infusionsbeutel mit Kunstblut geimpft, um auch große Mengen Blut oder spritzende Blutungen kostengünstig nachzuahmen. Und selbst der Pausenhof wurde ausgiebig genutzt: In kleine Gläschen abgefüllt sind Dreck und Steinchen sofort griffbereit, wenn Schürfwunden und Sturzverletzungen durch Verschmutzung echter wirken sollen - egal ob im Klassenzimmer oder im Jugendraum im Ortsverein.
Auf der Jagd nach Requisiten auf dem Pausenhof musste jedoch ein Bogen um einen verunfallten Pkw gemacht werden - an diesem wurde nämlich das Helfen bei Verkehrsunfällen geübt. Beginnend mit dem Eigenschutz wurden erstmal Warnwesten angezogen, das Warndreieck und die Unfallstelle auf Gefahren geprüft. Dann wurde schnell der Notruf gewählt, während die anderen Ersthelfenden schon mal die Verletzten aus dem Auto holten, das schon leicht zu rauchen begann. Auch einen Einblick in die Rettungsmethoden der Profis wurde gewährt. Und zum Abschluss musste natürlich noch gemeinsam überprüft werden, wie nah dran man denn beim Aufstellen des Warndreiecks nun wirklich an den 50 Metern war.
Dagegen ging es an der Station "Seitenlage deluxe" eher lässig zu. Hier wurden Sonderfälle der Seitenlage gezeigt und geübt: Wenn der Verletzte etwa am Hang liegt - wird dann der Kopf oder werden die Füße hangabwärts gelegt? Und wie bekomme ich eigentlich eine Decke unter den Bewusstlosen? Was mache ich, wenn die bewusstlose Person mal nicht auf dem Rücken liegt, sondern auf dem Bauch? Und wie reagiert man, wenn jemand auf der Trage bewusstlos wird, die zu schmal zum Drehen auf die Seite ist? Nach diesem Intensivtraning sitzt die Seitenlage in allen Lebenslagen!
Natürlich sorgten wie immer Pizza, Obst, Gemüse und Leckereien dafür, dass die Energie den ganzen Tag über anhielt. Und gerade die Jüngeren warteten bis zum Schluss gespannt auf die Verlosung der Rotkreuz-Geschenke - und gingen (fast) alle mit ihrem Wunschgeschenk vom Erste-Hilfe-Set bis zur Trinkflasche nach Hause. Wir bedanken uns sehr herzlich für die Motivation der jungen Leute, bei den Ehrenamtlichen und den Schullehrkräften, die ihre Freizeit in ein so tolles Angebot für den Nachwuchs stecken und bei allen Spenderinnen und Spendern, dass sie die Umsetzung finanziell ermöglichen!